Kieferorthopädie (KFO)
Unser Ziel ist es, unseren Patienten gesunde und schöne Zähne, die darüber hinaus perfekt und harmonisch an ihrem Platz stehen, zu ermöglichen. Bei Fehlstellungen – egal in welchem Lebensalter – kann es notwendig sein, die Position von Zähnen zu verändern. Mehr »
Man kann das Gebiet der Kieferorthopädie in zwei große Teilbereiche aufteilen:
1. Die KFO für Kinder
Wann sollte sie beginnen?
Die Veränderungen der Zahnstellung beginnen wachstumsbedingt im
frühesten Kindesalter. Der Gang zum Kieferorthopäden bereits
mit fünf oder sechs Jahren kann nicht nur Zeit und Mühe, sondern
auch Kosten sparen. Zwar beginnt eine kieferorthopädische Behandlung
in der Regel erst mit acht oder neun Jahren - während des Zahnwechsels
und vor Abschluss des Kieferknochen-Wachstums. Frühzeitig erkannten
Fehlstellungen kann jedoch häufig bereits mit spielerischen Muskelübungen
, einfachen Maßnahmen oder einfachen, herausnehmbaren Zahnspangen
entgegen gewirkt werden. Bei einem späteren Behandlungsbeginn kommt
der kleine Patient je nach Schweregrad der Fehlstellung dann meist nicht
mehr um eine aufwendige kieferorthopädische Behandlung herum.
Warum Kieferorthopädie?
Die richtige und vor allem regelmäßige Zahnpflege von Kindheit
an ist der Grundstein für gesunde Zähne. Doch nicht nur die
Pflege, sondern auch die Stellung der Zähne im Kiefer und die Lage
von Ober - zu Unterkiefer, sind maßgeblich für das gesunde
und richtige Funktionieren des Kauorgans verantwortlich:
- Enge und schief stehende Zähne stören nicht nur die Ästhetik des Gesichtes, sie erschweren zudem die Reinigung des Mundraumes und sind durch Zahnbeläge karies - und parodontosegefährdet.
- Fehlerhafte Zahnkontakte können zu einer Überlastung des Zahnhalteapparates führen, die Parodontose begünstigen und damit einen frühzeitigen Zahnverlust.
- Ein inkompetenter, mangelhafter Lippenschluss begünstigt die Mundatmung und damit eine größere Anfälligkeit gegen Erkältungskrankheiten, Karies und fehlerhaftes Wachstum der Kiefer.
- Falsche Zahnfehlstellung sind vor allem im Frontbereich häufig von einer fehlerhaften Zungenlage und -funktion und von falschen Schluckmustern sowie unkorrekter Aussprache begleitet.
- Fehlerhafte Zahnkontakte führen zu einer unzureichenden Kau- und Verdauungsfunktion. Magen- oder Darmreizungen können die Folge sein.
- Durch Fehlbelastungen im Kiefer oder im Kiefergelenk
können massive Verspannungen mit starken Schmerzen auftreten.
Diese können ihr Ausbreitungsgebiet vom Gesicht bis in die Wirbelsäule
und den Rücken haben.
Eine durch Zahnfehlstellung oder falsche Kieferlage beeinträchtigte Harmonie und Ästhetik des Gesichtes kann zu vermindertem Selbstwertgefühl bis hin zur Depression führen.
Worauf sollten Eltern achten?
Zwar können Zahnfehlstellungen oder Kieferanomalien erblich bedingt
sein, weitaus häufiger jedoch sind sie auf Angewohnheiten wie Daumenlutschen
oder auf frühzeitigen Milchzahnverlust durch Karies zurückzuführen.
Eltern sollten aufmerksam sein, ob Kinder durch Ihr Verhalten eventuelle
Fehlstellungen fördern oder diese gar herbeiführen:
- Daumenlutschen kann durch Druck auf Gaumen, Ober - und Unterkiefer einen so genannten offenen Biss verursachen. Dem nuckelnden Säugling lieber einen Beruhigungssauger geben und diesen spätestens im Alter von drei Jahren entwöhnen.
- Fehlerhafte Bewegungsmuster von Lippen, Zunge und beim Schlucken führen unbehandelt ebenfalls zu Fehlstellungen.
- Fallen Milchzähne -meist durch Karies- zu früh aus, rutschen die Nachbarzähne in die Lücke und verengen den Platz für den nachrückenden bleibenden Zahn - eine Zahnfehlstellungsanomalie ist die Folge. Deshalb ist die Zahnpflege und die kariesprophylaktische Betreuung in der Zahnarztpraxis extrem wichtig.
2. Die KFO für Erwachsene:
Während die Zahnspange bei Kindern und Jugendlichen
zum alltäglichen Bild gehört, ist das Tragen kieferorthopädischer
Geräte bei Erwachsenen immer noch relativ selten. Zum einen, da
es in der Vergangenheit nicht viele Informationen zu den kieferorthopädischen
Möglichkeiten Erwachsener gab. Zum anderen, weil diese vor der
Entwicklung der Bracket- Technik auch nicht wirklich vielfältig
waren.
Meist ist die Ästhetik einer der Hauptgründe für den
Gang zum Kieferorthopäden, doch es gibt noch eine Reihe andere:
- Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden. Diese können durch Zahnfehlstellungen ausgelöst werden und führen oft zu starken Schmerzen (In der Muskulatur, bei Mundöffnung, Kopf - und Gesichtsschmerz bis in den Bereich der gesamten Wirbelsäule).
- Herstellung von Frontzahn- oder Eckzahnführung bei Patienten mit Parafunktionen.
- Vorbereitung einer umfangreichen prothetischen Versorgung.
Erwachsene werden aufgrund des abgeschlossenen Wachstums fast ausschließlich mit festsitzenden Apparaturen, aus ästhetischen Gründen manchmal auf der Innenseite der Zähne, behandelt. Eine Erweiterung des Therapiespektrums ist die Behandlung mit unsichtbaren Schienen. Egal welche Therapie möglich ist und gewählt wird - es schließt sich nach der Behandlung immer die sogenannte "Retentionsphase" an, bei der das erreichte Ergebnis so lange passiv stabilisiert, bis der Organismus die neue Zahnstellung als "normal" akzeptiert.
Das Ziel einer KFO -Behandlung beim Erwachsenen
ist jedoch am Ende das gleiche wie beim Kind: Erreichen und Erhalten
eines gesunden Kauorgans mit einer guten Funktion und problemloser Zahnpflege.